Zwanzig Jahre nach dem innovativen Höhepunkt der 1980er Jahre ist es eher still geworden um die irische Musikszene. Die in Dublin beheimatete Musikzeitschrift Hot Press – sie ist übrigens ausgezeichnet - ist zwar weiterhin voll von jungen irischen Bands und singenden Songschreibern. Aber ihr Ruf schafft selten nur schon den Sprung über die irische See nach England, geschweige denn in die restliche Welt hinaus.
Conor J. O’Brien gehörte auch einmal so einer umjubelten Lokalcombo an. Sie hiess The Immediate und kredenzte psychedelisch angehauchte Post-Sixties-Songs. In Irland war es «big news», als sich die Band auflöste. Anderswo vermisste niemand ihren offensichtlich hoch begabten Songschreiber Conor O’Brien, als dieser sich nun drei Jahre lang in die stille Klause zurückzog. Als Gitarrist in der Band der ebenfalls irischen Songschreiberin Cathy Davey habe er ein bisschen Geld verdient, erzählt er: «Die restliche Zeit schloss ich mich weg von den Verlockungen der Stadt und bemühte mich, kein Geld auszugeben und nicht Alkoholiker zu werden. Das gelang mir recht gut, glaube ich. Ich verbrachte die ganze Zeit zuhause, schrieb Songs und nahm sie auf.» Es kam ihm zugute, dass er zusammen mit einem Haufen von musikalischen Freunden ein Haus am Rand von Dublin hüten durfte. Das kostete nur eine symbolische Miete – und ausserdem standen ihm etliche Geistesgenossen zur Seite, die ihm mit allerhand verschiedenen Instrumenten beistehen konnten. So entstand das Debütalbum von Villagers, das beseelt ist von einer seltenen Kombination von Wärme und Eleganz.
O’Brien erzählt faszinierende Kurzgeschichten, die er in hypnotischen Gesang hüllt und mit subtil gezupfter und gestrichener Instrumentalbegleitung untermalt. All das spielt sich weit entfernt von den ausgetretenen Pfaden des singenden Songschreibertums ab.