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das kulturelle überformat
Nr. 32 / 10. August 2010
#Interview: M.I.A.
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musik
Interview: M.I.A.

Maya Arulpragasam alias M.I.A ist die wohl prominenteste Vorreiterin einer globalisierten Dancekultur, die ihre Wurzeln aus Hip-Hop- und Housebeats um lokale Stile wie jamaikanische Dancehall, indischen Bhangra oder südafrikanischen Kwaito erweitert. Die 35jährige M.I.A. kam als Kind aus dem bürgerkriegserschütterten Sri Lanka nach London. Dort landete sie nach einem Film- und Grafikstudium im Dance-Underground und veröffentlichte 2005 ihr erstes Album «Arular», das neben seinem musikalischen Mix vor allem durch eine politisierte Ikonografie auffiel, die stilisierte Waffen und Logos der paramilitärischen Separatisten, der sogenannten tamilischen Tiger, benutzte. Sie engagiert sich besonders streitbar für ihre Heimat Sri Lanka, versteht ihren grellen und unterhaltsamen Agitprop aber ganz allgemein als Beitrag zum Widerstand. Eine Position, die sie auch im Interview beibehält, das wir mit ihr anlässlich ihres neuen, dritten und ausgezeichneten Albums «MAYA» führten. Maya Arulpragasam hat ein Kind mit dem Musiker, Umweltaktivisten und Erben des Schnaps- und Medienkonzerns Seagram, Benjamin Zachary Bronfman, mit denen sie derzeit in Los Angeles lebt.

Frau Arulpragasam, jüngst hat Ihnen die bekannte Journalistin Lynn Hirschberg, die Sie zuvor angegriffen hatten, weil sie Sri Lanka als empfehlenswertes Urlaubsziel beschrieb, in einem mehrseitigen Porträt in der New York Times Heuchelei vorgeworfen, weil ihre Lebensumstände nicht zu Ihren politischen Überzeugungen passten. Wo würden Sie sich denn auf einer Skala von Bruce Springsteen oder Bono zu Lady Gaga einordnen?

Müssen es denn Musiker sein? Ich glaube nicht, dass es da jemand vergleichbares gibt. Ich denke, ich wäre vielleicht eher Iman. Die kommt aus einer Lehmhütte in Somalia und lebt mit David Bowie zusammen. Das muss echt seltsam sein. Ich habe sie mal getroffen,