Wright at 89, Olgivanna at 59, Portrait of Mr.
and Mrs. Wright in 1956. Passport
photograph, light background. Photographed
by Reierson Studio on July 10, 1956.
Courtesy of the Wisconsin Historical Society.


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das kulturelle überformat
Nr. 26 / 24. Juli 2009
#«From Within Outward»
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dossier: Frank Lloyd Wright
«From Within Outward»

ein Fremdkörper in der Landschaft einnistete. Natur und Mensch müssten wieder zueinander finden – das Gebäude sollte sich nach diesen zwei «Bewohnern» richten, ihre Bedürfnisse berücksichtigen und als Mediator wirken. So dominiert der Raum alle seine Gebäude. Der Raum als Zentrum innen, der mit dem Raum aussen korrespondiert. Landschaft und Wohnraum sollten fliessend ineinander übergehen. «Fallingwater» ist deshalb ein Musterbeispiel seiner Philosophie, weil es inmitten eines Waldes und über einem Wasserfall sich fast tarnend in die Landschaft einfügt – gewissermassen eins wird mit der Natur.

Wright war weder zimperlich noch bescheiden. So soll er einmal einem Besitzer eines seiner Häuser, der sich beklagte, es tropfe vom Dach direkt auf seinen Esstisch, gesagt haben: «Dann verschieben sie halt ihren Tisch». Und als er bei einem seiner zahlreichen Zivilklagen – Wright war ein Meister der Geldbeschaffung, nur Rückzahlungen waren ihm fremd – zum Richter auf die Frage nach seinem Beruf «The World’s Greatest Architect» geantwortet hatte, regte sich darob seine dritte Ehefrau Olgivanna derart auf, dass Wright sie mit folgenden Worten besänftigte: «Aber ich hatte gar keine andere Wahl. Ich stand unter Eid».

In der Tat kannte Wrights Überzeugung keine Grenzen. Sein Ziel war es nicht, bloss hier und dort Beispiele seiner Vision zu bauen, sondern der Menschheit einen völlig neuen Ansatz zum leben zu eröffnen. In der Ausstellung sind über 200 Zeichnungen Wrights zu sehen, die vielfach mit Modellen, die eigens für den Anlass erstellt worden sind, ergänzt werden. Darunter