auf den eigenen Vorteil zu schauen. «Ich bin ein verhinderter Rockstar!» dröhnt es durch den für ein Treffen mit ihm obligaten Pub. «Wenn ich schon kein richtiger Rock’n’Roll-Star sein kann, dann kann ich wenigstens ein Rock’n’Roll-Leben führen. Und glaub mir – das tue ich, und zwar in vollen Zügen!» Ein bisschen richtiger Rockstar ist er sowieso: wenn Boyley im Stadion ankommt und sich auf den Sitz zubewegt, in den seine Leibesfülle kaum passt, johlt es rundum nicht den noch in der Garderobe hockenden Spielern zu, sondern ihm: «Boyley, give us a song!» Es erfüllt den Star und Volkshelden mit Stolz. «Meine Tochter, sie heisst übrigens Laura Jane Cantona Boyle, meinte jahrelang, mein richtiger Name laute Peter Boyley- give-us-a-song!»
Dreizehn Jahre alt war er, als er in Old Trafford zum ersten Mal aufstand, um ein Ständchen zu geben. 1993 gewann ManU doch noch den Meistertitel. Es war das Jahr, wo Boyley seine ersten Schritte Richtung Starruhm tat. Er hatte angefangen, Pophits und Volkslieder mit neuen Texten für ManU-Supporter zu versehen. Jetzt veröffentlichte er die erste Kassette – betitelt «Songs From The Bathtub», «weil mir die Lieder alle im Bad einfielen». Es schadete seiner Publicity nicht, dass er kurz darauf einer Wette zuliebe nackt über den Rasen von Crystal Palace rollte. Und dass er anfing, seine flotten Texte zu vervielfältigen und vor dem Match im Pub zu verteilen. Nach einer weiteren Kassette – «Bathtub Revisited» – erfolgte im Frühling 1995 der endgültige Durchbruch. Zwei Tage nach der Geburt seiner ersten Tochter am 23. Januar 1995 flog der von den Fans angehimmelte Eric Cantona bei Crystal Palace ins Publikum, um einen unflätigen Supporter mittels Kung-Fu-Kicks mundtot zu