Make Some Noise –
Save Darfur
Various Artists
ra. Eigentlich müsste man dieses Album bereits zum Kauf empfehlen, bevor überhaupt ein Wort über die Musik verloren wird. Amnesty International sammelt mit dem Projekt «Make Some Noise – Save Darfur» Geld, um der Tragödie im Sudan mindestens mit humanitären Mitteln etwas entgegensetzen zu können. Das sollte als Anschaffungsgrund eigentlich reichen. Musikalisch ist es halt wie mit allen grossangelegten Unternehmen. In diesem Falle versuchen sich die Stars an den Liedern von John Lennon. Mit gemischtem Resultat (was zu erwarten war), aber mehrheitlich erstaunlich positiven Resultaten (was nicht erwartet werden durfte). Christina Aguilera schmettert ein beeindruckendes «Mother» hin, Green Day ein druckvolles «Working Class Hero», R.E.M. machen aus «#9 Dream» einen R.E.M.-Song und Lenny Kravitz nuschelt sich im Laidback-Groove durch den «Cold Turkey». Es gibt natürlich auch die Bulldozer-Variante wie etwa Black Eyed Peas’ «Power To The People» oder den überflüssigen Einfall, Aerosmith «Give Peace A Chance» intonieren zu lassen. Dennoch oder gerade deswegen: kaufen! (Warner)
Make Some Noise – Official Website »
The Mix-Up
Beastie Boys
ra. Am Anfang waren es bloss drei jüdische Jungs aus Brooklyn, die lauten Punk fabrizierten. Als sie zum Hip-Hop fanden, waren sie dann ziemlich schnell die erste Rapformation überhaupt, die ein Album an die Spitze der Charts hieven konnte. Jetzt sind die Beastie Boys Mittvierziger. Als Rapper sind sie zwar immer noch die wilden Jungs von damals geblieben, aber man will im Alter ja schliesslich auch Alternativen haben. Während ihrer Konzerttourneen präsentierten sie jeweils bereits einen Mittelteil, in dem sie mit ein paar verwegenen Musikern groovten und jammten. Jetzt gibt es das ganze auch als Album. «The Mix-Up» besteht nur aus Instrumentals, die Stücke heissen «Electric Worm» oder «Rat Cage» und der Sound nährt sich aus Soul, Funk, Jazz und Psychedelik. Ein Tribut an das Analoge im digitalen Zeitalter, womit sie bereits Teil eines Gegentrends sind, der in den nächsten Jahren noch stärker zum Ausdruck kommen wird. Bis dahin: die Coolness dieses Albums geniessen und staunen, dass die guten alten Beastie Boys auch heute noch (als fahrradfahrende Vegetarier) für Überraschungen gut sein können. (Capitol)
Beastie Boys – Official Website »