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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
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Denken leicht gemacht

«Kunst kann Menschen nur beeinflussen, wenn sie die Wahrnehmung verändert. Denn durch die Wahrnehmung ändert sich ihr Denken», sagt der Bildhauer Richard Serra.

Vieles, was heute unter dem Etikett Kultur verkauft wird, gehört in den Dienstleistungssektor. Das Kreative richtet sich nach der Nachfrage und lässt dabei das Überraschende aussen vor. Form vor Inhalt – statt umgekehrt. Wer durch die Skulpturen Richard Serras wandelt, wird unweigerlich in eine andere Perspektive gedrängt. Wer die Bücher von Paul Auster oder Philip K. Dick liest, dem geht es genauso. Künstlerische Schwergewichte sind sie alle drei – aber weit davon entfernt, schwerverdaulich zu sein.

Das Denken und die Unterhaltung schliessen sich nicht zwangsläufig aus. Gehen Sie mit Philip K. Dick auf Androidenjagd, sitzen Sie gemeinsam mit Paul Auster vor einem leeren, weissen Papier. Oder lassen Sie sich von DJ Mark Ronson vorführen, wie man aus Alt Neu macht und umgekehrt. Die veränderten Wahrnehmungen kommen von ganz alleine.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, viel Kultur und viele neue Perspektiven. Es bleibt spannend…

Rudolf Amstutz
executive editor