Dee Dee Bridgewater                                                        © Universal

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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#Interview mit Dee Dee Bridgewater
  4/6
musik
Interview mit Dee Dee Bridgewater

diesem Album präsentierte, waren es immer die jahrhundertealten Griot-Gesänge, die mir am besten gefielen. Das war ein weiteres Zeichen für mich, dass ich dorthin gehöre.

Diese Affinität wird Ihnen sicher zugute gekommen sein. Einige der Polyrhythmen auf «Red Earth» klingen ziemlich vertrackt.

Das sind sie auch, und die Mitglieder meines regulären Jazz-Trios hatten anfänglich ihre liebe Mühe damit. Als studierte Instrumentalisten sind sie es gewohnt, Stücke analytisch anzugehen, aber dieser Ansatz bringt in Afrika wenig. Da habe ich das Glück, eine Autodidaktin zu sein, die keine Noten lesen kann. Ich bin – wie die meisten afrikanischen Musiker auch – auf meine Ohren und meine Intuition angewiesen, um meinen Platz innerhalb der Polyrhythmen zu finden.

Jazz ist, wie man weiss, in afrikanischer Musik verwurzelt. Gab es trotzdem Schwierigkeiten, als Sie diese sehr unterschiedlichen Musikstile miteinander zu verschmelzen begannen?

Es hat schon Arbeit gebraucht. Bevor wir mit den malischen Musikern und Sängerinnen ins Studio gingen, haben wir drei Wochen lang intensiv miteinander geprobt, damit die Arrangements wirklich sitzen. Als wir im Aufnahmeraum standen, wussten alle, was sie wo zu tun hatten. Mein argentinischer Schlagzeuger Minino Garay hat wohl am