weisse amerikanische Publikum – auch das «hippe» – hatte sich bis dahin noch wenig um schwarze Musik gekümmert, und umgekehrt. Erst jetzt, da eine Beschäftigung mit der schwarzen Völkerrechtsbewegung ganz im Sinne einer holistischen Weltanschauung zum guten Ton des radikalen Undergrounds gehörte, intensivierte sich die gegenseitige Befruchtung. Es ist bestimmt kein Zufall, dass 1967 mit 14 Top-Ten-Hits das bisher erfolgreichste Jahr des schwarzen Musiklabels Motown Records wurde.
Interessanterweise verbrachte auch Bob Marley 1967 ein paar Monate in den USA – er arbeitete in einer Fabrik in Wilmington, Delaware, und bekam einiges mit vom völkerbewegenden Effekt, den die Musik nun wieder hatte. Bei Jimi Hendrix war es aber wohl egal, welche Hautfarbe er hatte. Seine Musik war so kühn, dass er damit in seiner Heimat kaum Beachtung fand, ehe er einigen anderen abenteuerlustigen Musikern nach London folgte, wo die Szene «anderen» Klängen gegenüber offener war. Dabei war es selbst hier, und selbst für die Beatles, der damals wichtigsten Band überhaupt, keinesfalls leicht gewesen, ihre kühnen musikalischen Ideen in die Tat umzusetzen. So entsetzt war die Firma EMI, als sie die fertigen Bänder von «Sgt. Pepper» zu hören bekam, dass man sich für die Bezahlung des teuren Umschlages einen Spezialvertrag ausbedingte. Wenn das Album nicht auf 100'000 verkaufte Exemplare käme, müssten die Beatles für die Kosten persönlich aufkommen; EMI rechnete nicht damit, dass die Band ihren Nacken aus der Schlinge ziehen würde.