Peter Sedgley, «Video Disque 2: YOR»
1968, Screenprint, Spindel
Aluminiumdisc
© Peter Sedgley

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#1967 – Hintergrund
  12/18
dossier: Summer of Love
1967 – Hintergrund

geniessen und im Chor mit den Dichtern Gary Snyder und Allen Ginsberg buddhistische Gebete anzustimmen. Zu den Rednern gehörte auch LSD-Theoretiker Timothy Leary, der hier zum ersten Mal die schöne Phrase «Turn on, tune in, drop out» anbrachte. Am Abend nach der Veranstaltung führte die Polizei eine Razzia in Haight-Ashbury durch. Von dem Tag an war es einfacher, Amphetamin und Heroin zu besorgen als LSD – der «Vibe» der Szene änderte sich radikal. Aber es pilgerten immer mehr junge Menschen und Medienleute nach Haight-Ashbury. Gemäss polizeilichen Schätzungen sollen es schliesslich an die 100'000 gewesen sein.

Am Monterey Pop Festival – es fand vom 16. bis am 18. Juni statt, rund zwei Wochen nach dem Erscheinen von «Sgt Pepper’s Lonely Hearts Club Band» – erreichte der «Summer of Love» seinen Zenith. Hier wurde die perfekte Balance zwischen Kommerz und Underground gefunden. Hinter dem Festival standen unter anderen der Produzent Lou Adler, die Hitparadenstürmer Mama Michelle Phillips und Papa John Phillips, sowie Beatles-PR-Mann Derek Taylor und Paul McCartney, der darauf bestand, dass Jimi Hendrix hier seinen ersten grossen Auftritt in den USA haben sollte. Wenige Tage zuvor hatte er noch in London gespielt, im Publikum McCartney: «Am Wochenende nach dem Erscheinen von Sgt. Pepper», berichtet der Beatle in der Juli-Ausgabe des englischen Record Collector, «war es, wie wenn ganz London in Flammen gestanden hätte. Alle kannten das Album. Alle wussten davon. Dann ging ich ans Jimi-Hendrix-Konzert, und er startete seinen Auftritt mit ‹Sgt Pepper›! Es war Sonntag, und die Platte war erst