Profimatch am 24. März, als die englische U-21 gegen die Altersgenossen von Italien ein 3:3 herausholten. Ebenfalls war es nicht der Final der FA Trophy – ein Cup-Wettbewerb der Amateur- und Halbprofi-Ligen, wo Stevenage Borough die Kidderminster Harriers mit 3:2 besiegten, nachdem sie bei Halbzeit mit 2:0 im Hintertreffen gelegen hatten (muss das ein Frust gewesen sein für die Harriers!). Erst recht war es nicht der Cup-Final am 19. Mai, wo sich das völlig ausgepumpte «Chelski» und das ebenso völlig ausgepumpte «Man U» praktisch im Stehen einen grimmigen Kampf bis zum obligaten Drogba-Tor lieferten. Sie beschwerten sich nachher bitterlich darüber, dass der Rasen zu feucht gewesen sei und ein rechtes Spiel unmöglich gemacht hätte. Sie hätten sich die faulen Ausreden ruhig ersparen können. Immerhin hatten sie einen weiteren schlüssigen Beweis dafür geliefert, dass auch die superteuersten Spieler müde sein können, ganz ungeachtet dessen, was grössenwahnsinnige Manager, Klubbesitzer und Fans von ihnen erwarten.
Nein. Der Match, für den ich zusammen mit zirka 40’000 weiteren Schlachtenbummlern den in der Tat sehr beeindruckenden Marsch von der umgebauten U-Bahnstation Wembley Park aus, unter der Unterführung durch und die breite Rampe hinauf zum Stadion unter die Füsse nahm, war Exeter City gegen Morecambe. Ein Match, der zeigte, was im englischen Fussball eben anders ist als im Fussball anderswo. 40'000 Leute! 30'000 aus Exeter – ein Viertel der Bevölkerung der Stadt in der westenglischen Grafschaft Devon. 10'000 aus Morecambe – ein Fünftel der Bewohner dieses Küstenfleckens in Lancashire. Worum ging es in dem Spiel? Es war der Play-Off-Final um den zweiten Aufstiegsplatz von der fünften Liga – der Vauxhall Conference, je nach Team Vollprofi oder Halbprofi – in die durchwegs professionelle Vierte (verwirrenderweise League 2 genannt; darüber folgen League 1, The Championship und schliesslich die Premier League). 40'000 Zuschauer! Wo selbst in Deutschland, Italien und Spanien schon