auf mein Dach kletterte und gegen Norden blickte. Er ist quasi ein in den Himmel gezeichnetes Versprechen für die fussballerische Zukunft. Heissa, welche Glanztaten die englische Nationalmannschaft und die besten Klubs im Lande in seinem Schatten des Triumphbogens dereinst hinlegen werden! Das wird imponieren im Ausland, diese die Erdanziehungskraft herausfordernde Kühnheit! Nun, mit dem Imponieren im Ausland ist das so eine Sache. Machten doch gleich nach der Eröffnung von Wembley die ersten Bilder vom Bau eines olympischen Stadions in China die Runde. Dieses spielte Wembley in Sachen abenteuerliche, spektakuläre Architektur mit genialischer Leichtfüssigkeit glatt an die Wand.

Wie gesagt, auch ich habe das neue Wembley schon von innen bewundert. Habe staunen dürfen ob der bienenhaften Effizienz, mit welcher während der Halbzeit 45'000 Biere ausgeschenkt werden. Habe die blitzblanke Pissoirwand bewundern und den Kopf schütteln dürfen ob der plötzlich Erinnerung an die seldwylahaften News, dass 2’600 Toiletten zurückgeschickt und ersetzt werden mussten, weil die offiziellen Sponsoren des Stadions die Präsenz vom Logo des Herstellers auf den Schüsseln beanstandeten. Auch ich habe mich in meinen bequemen roten Schalensitz fallen lassen im angenehmen Wissen, dass eine Begegnung mit einer Ratte unwahrscheinlich sein wird: mehr als 2’000 Rattenfallen, die mit Gas funktionieren, beschützen das Publikum vor einer Attacke durch die putzigen Nagetiere. Und auch ich verspürte sofort heftigen Muskelkater beim Anblick der 107 Treppentritte, welche die Spieler von Chelsea und alle zukünftigen Cupsieger, sowie die Spieler von Manchester United und alle zukünftigen Cupfinal-Verlierer, hinaufklettern müssen, um ihren Pokal – beziehungsweise ihre Loser-Medaillen – abzuholen. Grund meines Besuches war indes nicht der erste offizielle Match in dem Stadion (das war ein Benefiz-Spiel von Ex-Spielern am 17. März – Mark Bright und Simon Jordan skorten für die Geoff Thomas Foundation Charity X+ gegen die Wembley Sponsors Allstars mit 2:0). Es war auch nicht der erste