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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#Interview mit Nicolas Cage
  5/7
dossier: Philip K. Dick
Interview mit Nicolas Cage

umsetzen können. Und deshalb lässt es sich ohne Independent-Film nicht leben. Und nur so profitiert auch der Mainstream-Film davon. So hat «Face/Off» von meiner schauspielerischen Entwicklung in «Vampire’s Kiss» profitiert.

Dann bietet der unabhängige Film mehr Freiraum für den Schauspieler, um etwas Neues zu versuchen?

Nun, die Chance, dass man gefeuert wird, ist im Independent-Bereich doch sehr geringer (grinst). Aber ich versuche auch Sachen in grösseren Filmen. In «Peggy Sue Got Married» etwa spreche ich wie ein Cartoon-Charakter und da wurde mir vom Studio mit Entlassung gedroht. Glücklicherweise war der Regisseur mein Onkel (Francis Ford Coppola, Anm. des Verf.) und so konnte ich meinen Job behalten. Aber wenn sich etwas richtig anfühlt als Schauspieler, dann muss man das Risiko eingehen.

Bei der Erarbeitung Ihrer Rollen, wie sehr sind Sie mit Ihrem Charakter bereits eins am ersten Drehtag?

Bei «Ghost Rider» kannte ich meinen Charakter in- und auswendig bereits vor dem Dreh. Bei «Next» kam ich Cris Johnson während unseres Last-Minute-Probens immer näher. Der Dreh stand kurz bevor, wir schrieben die Dialoge immer wieder um, es war hektisch. Ich erinnere mich daran, dass ich meinem Vater erzählte, es fühle sich an,

als sei ich in ein Vakuum gefallen. Darauf sagte er: «Nun, Diamanten entstehen unter Vakuum». Das hat mir unglaublich geholfen (lacht). Und exakt in jenem Moment, als wir zum ersten Mal Kostümprobe hatten, kam alles zusammen und ich wurde zu Cris Johnson.

Mal angenommen, Sie könnten in die Zukunft sehen. Was würden Sie tun, wenn Sie denn diese Fähigkeit überhaupt besitzen möchten?


Heute würde ich sagen: Ja, gebt mir diese Fähigkeit. Ich lebe mittlerweile ein Leben ohne Furcht. Und deshalb würde ich sagen: Okay, lasst uns in die Zukunft sehen. Zudem würde ich die Gabe positiv nutzen, um anderen Menschen zu helfen. Für mich wäre dies eine Verpflichtung. Und ja: natürlich würde ich dies nutzen, um nur noch die richtigen Drehbücher für mich auszuwählen (lacht).

Und wenn man in die Zukunft Ihrer Karriere blicken könnte?


Da würde man sehen, dass ich zunehmend weniger schauspielern würde. Von «to act» zu mehr «to take real action». Anderen Menschen helfen oder vermehrt hinter der Kamera stehen. Das denke ich, würde man sehen.

Sie haben mehrfach erwähnt, dass Sie anderen Menschen helfen wollen.

Ich sehe das so: man ist Schauspieler und