Philip K. Dicks letzte Ruhestätte
bei Zwillingsschwester Jane.
Fort Morgan, Colorado.
© Courtesy Philip K. Dick Trust
Vielleicht hat er dies ja vorausgesehen. Diese Weiterführung durch andere. 1976 schrieb er den Roman «Radio Free Albemuth», in dem er als Figur gleich selber vorkommt. Ein faschistisches Amerika hat den Schriftsteller festgenommen und lässt ihn wissen, dass nun die Regierung seine Bücher schreiben werde. Der Roman erschien posthum und nach ihm unzählige bislang unveröffentlichte Werke. Bei Philip K. Dick kann man sich eben nie sicher sein. Immerhin enttarnte er in seinem 1964 erschienenen Roman «Simulacra» den US-Präsidenten als Androiden und liess in «The Man in the High Castle» gar die andere Seite den Zweiten Weltkrieg gewinnen, wobei Japan die Westküste und das Deutsche Reich die Ostküste besetzten. Soviel zur Science-Fiction, in dessen Genre Dick zu Lebzeiten festgehalten worden war. Was ihn einerseits sauer machte, da er sich mehr literarische Anerkennung wünschte, andererseits aber auch eine bewusste Wahl war, weil er sich in der «Schmuddelecke» frei bewegen konnte. Seine Romane und Kurzgeschichten erschienen in SF-Zeitschriften und Billigserien. Erstauflagen davon sind heute kaum bezahlbar, da er von seinen zahlreichen Fans auf der ganzen Welt kultisch verehrt wird und die Sammelwut auch in seinem Fall keine Grenzen kennt.
Philip Kindred Dick kam als Zwilling 1928 in Chicago auf die Welt. Seine Schwester Jane Charlotte allerdings starb nur wenige Wochen danach, weil die unerfahrene Mutter mit ihren beiden Frühgeburten nicht zurecht kam. Dieser Vorfall beschäftigte Dick sein ganzes Leben. Zuerst mündete dies in einen Vorwurf an die eigene Mutter, später dann an sich selbst, weil