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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#Autorenporträt
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dossier: Philip K. Dick
Autorenporträt

«Ich hatte eine Heidenangst, das Universum könnte entdecken, wie anders ich eigentlich war. Ich hatte den Verdacht, dass es irgendwann die Wahrheit über mich herausfinden und vollkommen normal darauf reagieren würde: Es würde mich kriegen. Ich hatte nicht das Gefühl, es sei bösartig, nein, bloß scharfsinnig. Und es gibt nichts Schlimmeres als ein scharfsichtiges Universum, wenn man ein bisschen sonderbar ist.»

Philip K. Dick (1928-1982)

Eigentlich ist er überall zu finden. Und nirgends. Selbst wer den Namen Philip K. Dick noch nie gehört hat, weiss um seine Welt. Denn die hat sich in den letzten Jahren immer mehr verflüchtigt, hat sich anderswo eingeschlichen, in dem sie unzählige Künstler inspirierte und als philosophisches Treibgut selbst in unserem eigenen Bewusststein weiter ihr Unwesen treibt. Deshalb ist Philip K. Dick überall.

Es gibt Musiker wie Elvis Costello und Bands wie R.E.M., The Fall oder Sonic Youth, die immer wieder auf Dicks Einfluss verweisen. Wer sucht, der findet in der populären Musik Songtitel, die sich an die Titel seiner Werke anlehnen. Es gibt Autoren, die ihn als literarische Figur in ihren Romanen auftreten lassen, eine Oper, die nach einem seiner Hauptwerke («Valis») entstanden ist, Broadway-Shows, die sich Dicks Erkenntnisse zu eigen machen. Der Designer Philippe Starck hat eine Möbelserie nach den Charakteren des Romans «Ubik» benannt. Und es gibt – last but not least – Hollywood, das sich nicht nur explizit an seinen Werken orientiert, sondern sich auch fernab von eigentlichen Verfilmungen von den Ideen dieses Mannes hat beeinflussen lassen (dazu mehr im folgenden Artikel über «Next»).