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Nr. 24 / 12. Mai 2009
#Noisettes – Interview mit Jamie Morrison
  6/7
musik
Noisettes – Interview mit Jamie Morrison

Zum Beispiel damals, als «Scratch Your Head» in der allerletzten Episode von «The Sopranos» gespielt wurde?

Mann, das hat ja keiner glauben können! Die Produzenten von The Sopranos liessen eine Nachricht auf MySpace zurück, wir reagierten – und siehe da, es klappte.

Als Sie mir zum ersten Mal als Schlagzeuger auffielen, spielten Sie noch die vertrackten Synkopen der Gruppe Half Cousin.

Lange Zeit machte ich beides, Noisettes, Half Cousin und noch ein paar andere Bands dazu. Es macht immer Spass, mit neuen Leuten zu spielen. Nun habe ich allerdings erkannt, dass es auch kontraproduktiv sein kann. Da gibt man sich alle Mühe, die Aufnahmen und Auftritte von jemand anders so gut wie nur irgend möglich zu machen und verbraucht dabei massiv Energie, die ich nun lieber nur noch für die Noisettes verwenden will.

Sind Ihnen aus Ihrer Zeit als Sessionmusiker Aufnahmen in Erinnerung geblieben, wo Sie besonders viel gelernt haben?

Bei jeder Session lernt man dazu. Kennen Sie die Guillemots? Gerade habe ich ein Album mit deren Sänger Fyfe Dangerfield gemacht. Es ist seine Solo-LP. Nur er und ich. Und lauter «first Takes». Dabei habe ich gelernt,

dass es noch immer möglich ist, ein spontanes Album zu machen. Wenn man bei einer Session nichts lernt, hat man seine Augen nicht offen.

Dan und Shingai kannten sich ja von der Brit School her. Das ist eine Art Berufsgymnasium in Croydon, wo Adele, The Kooks, The Feeling, Kate Nash und viele andere ihr Metier als angehende Popstars, die kein Manager übers Ohr hauen kann, gelernt haben. Wie sind Sie zu den Noisettes gestossen?

Dan sah mich am Fernsehen in der Sendung «Later with Jools Holland». Zufälligerweise war ich am nächsten Tag für eine Studiosession gebucht – wie sich herausstellte von Dan und Shingai, die ich beide nicht kannte. «Du warst doch gestern am Fernsehen!» sagte Dan als erstes.

Mit wem sind Sie denn da aufgetreten?


Ach, das ist nicht wichtig. Wichtig war, dass wir bei unserer ersten Probe toll auskamen miteinander. Und ein paar Tage später hatten wir schon den ersten Gig, in einer Bar in Shoreditch. Unglaublich. All unsere Verstärker gingen in die Luft, das reine Chaos, toll!

Ach, verraten Sie uns doch bitte, mit wem Sie bei Jools Holland autraten.