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das kulturelle überformat
Nr. 24 / 12. Mai 2009
#The Generational: Younger Than Jesus
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dossier: Kunstfrühling NYC
The Generational: Younger Than Jesus

weisses Rauschen die Substanz zu verdrängen droht, reflektiert sich auch in den gezeigten Arbeiten. In Zeiten von Facebook und MySpace, in der die Verwaltung und Inszenierung der eigenen Person über die vermittelten Botschaften gestellt wird, fällt auch die verstärkte Personalisierung der Kunst auf. Reagiert wird nicht ausgehend von einem allgemeinen sozialen oder politischen Zustand, sondern in der Mehrheit von ganz persönlichen Empfindungen.

«The Generational: Younger Than Jesus» offenbart deutlich, dass die heutige Sicht der Dinge nie aus einer veränderten Warte betrachtet wird, sondern am Anfang stets die Haltung von Me, Myself & I steht. Was nicht heissen will, dass sich daraus nicht nachvollziehbare oder wertvolle Konzepte ergeben. Als zweites Element fällt auf, dass diese Generation nichts Neues erfindet, sondern im digitalen Zeitalter der Überinformation und der totalen Verfügbarkeit Bestehendes neu ordnet oder anders verwendet, um sich individuell auszudrücken.

Viele Arbeiten sind Collagen, auch wenn sie mit der traditionellen Form der Zweidimensionalität nichts gemein haben. Malerei wird gepaart mit Video, Skulpturen mit Klängen kombiniert. Kopiermaschinen werden verwendet, Videogames, Plattenspieler oder Flachbildschirme werden manipuliert.


Links: Shilpa Gupta (geboren 1976, Mumbai) «Untitled» 2006
Rechts: Cyprien Gaillard (geboren 1980, Paris) «Desniansky Raion» 2007
Courtesy Cosmic Gallery, Paris and Laura Bartlett Gallery, London