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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#CD
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tipps
CD

Jim
Jamie Lidell

ra. Jamie Lidells Album «Multiply» war 2005 eines der grossen Entdeckungen. Ein blasser blauäugiger Kerl mit Brille, der klang, als wäre er eine Reinkarnation des frühen Prince, der mit allerlei Versatzstücken aus der Soul- und Funkgeschichte rumspielt. Dabei war Lidell früher vor allem Produzent und gemeinsam mit Christian Vogel als Duo Super_Collider in rein elektronischen Gefilden tätig. Und mit «Jim» geht Lidell nun noch einen Schritt weiter und präsentiert ein Neo-Soulalbum der alten Schule. Auch wenn er sich damit in die nähere Umgebung von Leuten wie Jamiroquai oder Amy Winehouse gesellt, so klingt er doch in erster Linie, als würde er hier in diesen Songs ein einziges grosses Denkmal für seine Vorbilder Al Green oder Marvin Gaye errichten. Das ist pure Wohlfühlmusik, grossartig gemacht und perfekt inszeniert. (Warp)

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Miles From India
Various Artists

ra. Der Produzent Bob Belden hat sich einen Namen mit aussergewöhnlichen Jazzprojekten gemacht. Belden war auch am letzten Miles-Boxset «On The Corner» beteiligt. Da Miles in seiner experimentellen Phase in den siebziger Jahren immer wieder auch indische Musiker in sein Ensemble aufnahm, dachte sich Belden, wie es wohl wäre, die alten Miles-Klassiker unter diesem Gesichtspunkt neu einzuspielen. Auf dem Doppelalbum «Miles From India» treffen nun eine Handvoll der besten indischen Musiker auf ehemalige Miles-Wegbegleiter wie John McLaughlin, Marcus Miller, Ron Carter, Mike Stern oder Wallace Rooney. Das Konzept der kulturellen Verbrüderung hätte leicht geschmäcklerisch wirken können, doch Klassiker wie «So What», «All Blues» oder «Jean Pierre» erhalten durch die Zusammenarbeit tatsächlich eine neue Perspektive, die wohl auch Miles selber so gefallen hätte. (Times Square)

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