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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#CD
  2/2
tipps
CD

Ghosts I-IV
Nine Inch Nails

ra. Diese Platte ist wahrlich eine Überraschung. Nicht nur, dass Trent Reznor – wie sonst üblich – Jahre vergehen lässt, bis er ein neues Nine Inch Nails Album veröffentlicht. «Ghosts I-IV» komt nur ein halbes Jahr nach «Year Zero» und präsentiert auf zwei CDs ingesamt 36 (!) instrumentale Tracks. Diesmal schockiert Raznor nicht mit brutal hingeworfenen Verschwörungs-Statements, sondern mit fein ausbalancierten Klanglandschaften zwischen sprödem Industrial, Ambient und melancholischer Zerbrechlichkeit. «Ghosts» soll – da ist der Titel Programm — sich ins Gehirn des Hörers schleichen. Mit Hilfe von verfremdeten Sounds von Gitarren (Gast: Adrian Belew), Perkussion sowie Elektronik entsteht hier ein innerer Film im Kopf des Hörers, den man so Nine Inch Nails nie zugetraut hätte. Ein wirklich beeindruckendes fast symphonisch anmutendes Werk. (Indigo)


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Rising Down
The Roots

ra. Dieses Album ist in erster Linie mal ein klares Antistatement zu allen Wohlfühl-Grooves, die in den Charts rumlungern. The Roots, ihres Zeichens das gute Gewissen des Hip-Hop und Aushängeschild einer zeitgemässen Bürgerrechtsbewegung, verabschieden sich mit «Rising Down» definitiv vom mehrheitsfähigen Crossover, den sie auf «The Tipping Point» in Ansätzen angedeutet hatten. «Rising Down» ist der würdige Nachfolger von «Game Theory» – roh, kompromisslos, knochentrocken. Der fiebrige Soundrack zum laufenden Zustand in den Inner Cities der USA. Questlove peitscht die Drums geradezu durch die Platte, während Black Thought gemeinsam mit Gästen wie Mos Def oder Talib Kweli einmal mehr die Realität auf pointierte Lyrik hinunterbricht. Keine Frage: mit ihrer gewaltigen Authentizität bewerben sich The Roots mit «Rising Down» einmal mehr für die Jahresbestenliste. (Def Jam)

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