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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#The Raconteurs
  7/12
musik
The Raconteurs

auf 8-Track. Diesmal arbeiteten wir in zwei Blöcken von drei Wochen in einem Studio, wo man alles bekommen hätte.

Ist Euch das Studio aufgezwungen worden?

Brendan Benson: Es ist ein höchst bemerkenswertes Studio in Nashville. Es war fast unausweichlich, dass wir dorthin gingen. Der Typ hat eine fantastische Sammlung von Instrumenten, Aufnahmegeräten und Mikrophonen.

Jack White: Wir waren da schon für das letzte White Stripes-Album «Icky Thump». Es gibt da alles, was wir brauchen – Klavier, Tonbandgeräte und wirklich Tausende von Mikrophonen. Was will man mehr?

Brendan Benson: Und die Leute sind unglaublich freundlich. Lassen einen all die Sammlerstücke von der Wand nehmen und gebrauchen, nicht wie gewisse Sammler, bei denen es gleich heisst: «Nicht berühren! Nein, nicht einmal anschauen!»

Wie überraschend kam der Erfolg des ersten Albums?

Jack White: Wir hatten keine Ahnung, was aus dem Album werden würde. Wir haben es einfach aufgenommen, so schnell es ging. Wir schrieben «Steady As She Goes», Jack und Patrick kamen nach Detroit, «hey, come on over», und bald hatten wir fünf Songs. Eines

Abends sassen wir da und hörten uns an, was wir aufgenommen hatten, und auf einmal war es wie: «Wow, ich glaube wir haben es hier mit einer neuen Band zu tun.» Es war alles völlig ungeplant. Wenn ich einen Plan gehabt hätte, hätte ich eindeutig nicht diese drei Typen ausgelesen. (lacht) Just kidding! Natürlich hat man nur einmal die Chance, als Band so spontan etwas zu machen. Und weil wir keine Erwartungen hatten, war jede Reaktion eine gute Reaktion.

Der Erfolg hat aber bestimmt irgendwie die Haltung beeinflusst, mit der man die Aufnahmen vom zweiten Album anging, oder?

Jack White: Das zweite Album ist aus der Tatsache heraus entstanden, dass die Songs des ersten Albums eine unglaubliche Veränderung durchmachten, als wir  mit ihnen live ans Limit gingen. Wir merkten, dass wir mit den Raconteurs Seiten ausleben konnten, die alle bei unseren angestammten Bands nicht zur Geltung kamen. Zum Beispiel kann ich in dieser Band Gitarrensoli spielen, was bei den White Stripes nicht geht, weil ich da allein für die Melodiegebung verantwortlich bin. Auch Harmoniegesang machen wir bei den White Stripes nicht.

Ich finde den Titel höchst amüsant – «Consolers Of The Lonely». Zum Trost dieser Einsamen gibt es lauter grimmige Stories von und über böse Menschen.