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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#The Raconteurs
  6/12
musik
The Raconteurs

erscheinen, in den USA aber am Dienstag? Aufhören! Schluss! Ruhe! Was schliesslich den Erscheinungstermin bestimmte, war die Zeit, die es brauchte, genug Vinyl zu pressen. Drei Wochen, das war die Antwort. So erschien das Album drei Wochen, nachdem es fertig abgemischt gewesen war.

Vor dem Erscheinen des ersten Albums haben Sie, Jack White, zu mir gesagt, das Schöne an den Raconteurs sei die Tatsache, dass damit keinerlei Verpflichtungen verbunden seien, dass niemand von Euch dieses Album verlangt habe. Nun hat der Erfolg des Debüts doch wieder Pflichten aufgeworfen. Ein Nachfolgealbum zum Beispiel. Und eine weitere Tournee. Stört das die Idylle nicht?


Jack White: Schon, aber genau dieser Erfolg war es, der uns die Freiheit gab, das Album so zu veröffentlichen, wie wir es getan haben. Eine junge Band hätte es schwerer gehabt, so etwas durchzuziehen.

Patrick Keeler: Es ist zudem ein ärgerliches Gefühl, rumzusitzen und zu warten, bis ein Album endlich erscheint. Man getraut sich ja auch kaum noch, eine CD zu brennen und einem Freund zum Anhören zu geben. Es könnte ja, wer weiss was passieren! Mir hat es gefallen, so wie wir es jetzt gemacht haben. Abmischen, den Umschlag entwerfen, fertig.

Der Umschlag sieht aus, als ob man monatelang kuriose Objekte gesammelt hätte.

Patrick Keeler: Überhaupt nicht. Das ist alles in den letzten Wochen zusammengekommen. Wir kennen den Fotografen, Stephen Berkman, und wir fanden, seine Technik passe ausgezeichnet zu unseren Absichten. Er ist dann immer mal wieder ins Studio gekommen mit seinen neuesten Ideen, wir haben uns hingesetzt und sie diskutiert. Ein paar lokale Künstler haben uns geholfen. Die Männer in der Prozession sind Kumpels. Der letzte Typ, der mit dem Bart und der Fahne, das ist der Toningenieur. «You», haben wir zu ihm gesagt, «you look old, come on!»

Jack White: Wir beschlossen, mehr Geld für so etwas auszugeben und dafür diesmal keine teuren Videos zu drehen. Videos sind ja auch so eine Sache, die unglaublich viel Energie und Nerven kosten, und dann werden sich doch nirgends gezeigt, ausser vielleicht noch als You Tube-Soundbite. Wir wollten lieber ein greifbares Artefakt schaffen, etwas, das bleibt.

Wie gestalteten sich die Aufnahmen für das zweite Album, nachdem das erste so entspannt entstanden war?

Patrick Keeler: Das war völlig anders. Das erste Mal passierte alles in ein, zwei Wochen