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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Mark Stewart
  7/9
musik
Mark Stewart

Hip-Hop–DJ The Bug oder die Detroiter Elektro-Punks Adult. Stewarts Grundkonzept besteht immer noch darin, drohender Langeweile – und er langweilt sich schnell – sofort entschlossen Aktionen gegenüberzustellen. Die nicht selten damit zu tun haben, dass man schnell ein paar Geräusche emanzipieren, wummern, rasseln oder heulen lassen kann.

Wie üblich gehören dazu auch die Musiker, die ihn seit seinem zweiten Post-Popgroup-Album von 1985, «When the Veneer of Democracy Starts to Fade», begleiten. Noch immer überrascht es ein wenig, dass es sich bei Doug Wimbish, Skip MacDonald und Keith LeBlanc um die ehemalige Hausband des Hip-Hop- Pionier-Labels Sugar Hill handelt, die im Hintergrund von «Rapper’s Delight» ebenso spielen wie zu «The Message». «Veneer», ihre erste Arbeit als Mark Stewart and The Maffia, gilt immerhin als eins der schwersten und härtesten Alben der Pop-Geschichte, dessen dunkle Wucht sowohl den US-Industrial von Typen wie Nine Inch Nails inspiriert hat, wie es zugleich von der Bristoler Trip-Hop Szene als entscheidende Wegmarkierung gehandelt wird.

Auch «Edit» glänzt, bei unterschiedlich beeinflussten elektronischen Rhythmen, durch ein permanentes, druckvolles Pumpen, das an den tiefen Einfluss von Dub, eher als Verfahren, denn als Sound, erinnert. «Für mich geht es aber gar nicht so sehr um Dub. Ich war vor allem immer an verschiedenen Produktionstechniken interessiert, an der Dekonstruktion, am Aufbrechen von Sounds. Was Teo Macero für Miles Davis gemacht hat. Oder die erstaunlich experimentellen Sachen einiger Disco-


Mark Stewart & The Maffia, «Learning To Cope With Cowardice» (1983)



Mark Stewart & The Maffia, «As The Veneer Of Democracy Starts To Fade» (1988)