Mark Stewart / Foto: Miron Zownir
© Monitorpop 2007

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Mark Stewart
  6/9
musik
Mark Stewart

böse sägenden Funk ein vielstimmiges «Rise Again». Noch immer funktionieren die Texte als recht ungefähre Mischung aus Paranoia, Propaganda und lustvoller Bilderstürmerei.

«Vielleicht kann man meine Texte Neo-Slogans nennen, wie bei Freunden von mir, die als Ad-Busters unterwegs waren und Werbungs-Icons, Schriften etc. imitiert und veralbert haben. Eigentlich sammle ich Fragmente. Ich verstehe mich eher als Journalist, ich benutze, was mich gerade interessiert. Es sind durchaus Liebeslieder an die Welt, aber ich kann eben keine Songs über Autos oder Mädchen schreiben.» So schichtet er in einer Art Cut-Up-Verfahren Ideen, Sätze und Bilder ineinander, die sich dann im weiten, wimmelnden Raum der Musik ausbreiten, von verschreckten, vorurteilsbeladenen Bürgern erzählt, die karibischen Situationisten und die feministische Theorie zitiert oder den Gedanken, dass hinter jedem Diktator eine Mutter steht.

«Ich mag es, wenn sich die Dinge leicht gegeneinander verschieben, wenn womöglich ein leicht mystisches, mysteriöses Moment dazukommt und sich verselbständigt. Eine Art von Magie, ein Geheimnis, die mich überhaupt zur Musik gebracht hat: Wovon sprechen die denn hier? Und dann wiederum kann man eben in diese mysteriöse Stimmung prima etwas ganz Prosaisches reden, eben genau nichts irre poetisch-künstlerisches. Wenn die Leute tanzen, sind sie offen und das ist der Moment, in dem man kommunizieren kann.»
 
Produziert haben «Edit» neben seinem alten Kumpel Adrian Sherwood so unterschiedliche Leute wie der