Start, das er hier und auf der ganzen Welt zwischen unter anderen Detroit, Jamaika, Wien und London produziert hat. Clubsounds, Dubreggae, Punk – das sind noch immer die Eckpfeiler von Stewarts Musik. Auch seine Texte funktionieren noch wie vor dreißig Jahren: verfremdet, rauschend, verzerrt, wie durch Vorhänge aus White Noise – früher war sie einfach durch eine Plastiktüte über dem Mikro gesungen – schnarrt die Stimme in die Basslines und Drums hinein und raunt assoziativ von Tagespolitik und Tagedieberei.
Seit frühester Jugend bekämpfte Stewart die Langeweile mit einschlägigen Vordenkern, mit den französischen Situationisten, den holländischen Provos und den deutschen Fluxus-Künstlern, mit William S. Burroughs, den New York Dolls und Albert Ayler. So grollte Stewart in der Pop Group über komplexen, wilden Tracks «We Are All Prostitutes», bekreischte den Kapitalismus als «die barbarischste aller Religionen», schepperte von Bankraub und Zeitdiebstahl. «Wir wollten die Explosion im Herzen der Ware sein», nennt Stewart das heute und betont sofort grinsend, dass die Auswahl der Bandmitglieder dennoch eher nach der Coolness der Schuhe erfolgte.
Nach 1996 hatte man nicht mehr viel von Mark Stewart gehört, als er für «Control Data» mit Technoeinflüssen flirtete. Bis mit dem Dancepunk-Revival der frühen 2000er naturgemäß auch die Pop Group wieder auftauchte – etwas obskurer, politischer, freier als etwa die Gang of Four, kann man den Namen cool fallen lassen, wenn man mit DFA, Radio 4 oder jüngeren Adepten wie TV on the Radio unterwegs ist. 2005 gab es plötzlich mit «Kiss the Future» eine von