Reid Anderson

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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#The Bad Plus
  3/5
musik
The Bad Plus

beschliessen, gemeinsam einfach gute Musik machen zu wollen, so steht der Wille, diese Musik auch noch erklären zu müssen, nicht zuoberst auf der Prioritätenliste. Die Drei hatten sich nach der gemeinsamen Jugend aus den Augen verloren, bevor sie sich in New York wieder trafen. Das war im Jahr 2000. Anderson tingelte durch die Jazzclubs der Stadt, King war ein begehrter Studiomusiker in Los Angeles und Iverson der Musical Director der Mark Morris Dance Company. Anderson und King haben ihre Wurzeln in der Rockmusik und erklären heute, dass es für sie selbstverständlich gewesen sei, jene Klassiker zu interpretieren, die ihnen wichtig sind. Mit Ironie habe dies nichts zu tun. Als die beiden in ihrer Jugend die Möglichkeiten des Jazz entdeckten und sich von den improvisatorischen Freiheiten eines Ornette Coleman in den Bann ziehen liessen, da dachten sie – so Reid Anderson – «wie cool es wäre, eine improvisierende Band Led-Zeppelin-Songs spielen zu hören.»

Dass die Coverversionen von The Bad Plus so anders klingen, hat mit der Bandzusammensetzung zu tun. Ethan Iverson war reiner Jazzpianist mit klassischer Ausbildung, als er seine beiden Kollegen traf. Bands wie Nirvana oder Police waren ihm völlig unbekannt. Seine Herangehensweise war denn auch eine völlig andere. In seiner Harmonik sieht er sich eher als ein Verwandter Stravinskys, und so scheint er der simplen