Und da war plötzlich dieses Kollektiv, bestehend aus einem Bassisten, einem Schlagzeuger und einem Pianisten. Wenn sie gemeinsam loslegten, da klang dies schon mal wie ein Hardcore-Gewitter einer Metal-Band, bevor sie urplötzlich innehielten und hinabtauchten in die wundersamen Gewässer voll lyrischer Klänge. Das Publikum feierte Reid Anderson (Bass), Ethan Iverson (Piano) und David King (Drums), als hätten sie den Jazz neu erfunden.
Normalerweise klingen Trios in der klassischen Jazzbesetzung nicht wie The Bad Plus. Und sie covern auch keine Songs wie Nirvanas «Smell Like A Teen Spirit» oder «We Are The Champions» von Queen. Von Blondies «Heart Of Glass» ganz zu schweigen. Das vor vier Jahren erschienene Erstlingswerk «These Are The Vistas» rief die Schubladendenker auf den Plan. Jazz-Puristen nannten The Bad Plus nichts weiter als einen Witz. Bloss da, um mit billigen Effekten auf sich aufmerksam zu machen. Die Intelligentia der Rockszene wiederum, die sich für etwas schlauer und gewitzter als der Rest der Konsumenten hält, lobte sie ob der Ironie, mit welcher sie die Hits aus der Popwelt bearbeiteten.
Die Welt ist voller Missverständnisse und jene von The Bad Plus ist voll davon. Man könnte anfügen: selber schuld. Aber wenn drei Jugendfreunde aus Minneapolis