Robert Downey Jr.                                                 © Warner

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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#«Zodiac» von David Fincher
  3/6
film
«Zodiac» von David Fincher

treibt, scheint vom ewigen Regen heimgesucht. Eine fast biblische Umsetzung der unter biblischen Anzeichen durchgeführten Ritualmorde, in denen Fincher urplötzlich unter den Klängen von Bachs «Air» dem Betrachter im majestätischen Lesesaal der New York Library einen kurzen Halt zum Luftholen gönnt. Das Farbenspiel, in dem er dem fast undurchdringlichen Grau des Alltags symbolhafte Farbtöne wie das Sicherheit ausstrahlende Gelb entgegensetzt, sind tiefenpsychologisch äusserst pointiert gewählt. Fincher weiss, wie er das Publikum emotional dirigieren kann. In «The Game» liess er Sein und Schein konturlos ineinandergleiten und liess den Betrachter im selben verlorenen Gefühl darben wie Michael Douglas auf der Leinwand. Und in «Panic Room» konfrontierte er uns mit der Leere einer gigantischen Wohnung, die er in der Dunkelheit oder im Gegenlicht der Sonne unentwegt mit bedrohlichen Kamerafahrten durchwanderte.

Nach diesem nach allen Regeln der Kunst durchgestylten Thriller, erscheint der Nachfolger «Zodiac» in der Tat unüblich. Dem Film war in den USA kein grosser Erfolg beschieden, das Statement des obengenannten Kinobesuchers mag stellvertretend sein für die Erwartungen, die das Publikum an einen Fincher-Film hat.

Dass er sich der Geschichte des «Zodiac»-Mörders angenommen hat, ist aus