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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#«Zodiac» von David Fincher
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film
«Zodiac» von David Fincher

Er sei enttäuscht, schrieb ein Besucher einer amerikanischen Kinoseite. Er sei enttäuscht, weil ihm ein Thriller über einen Serienmörder versprochen worden sei und «Zodiac» nichts dergleichen biete. Es ist dem Filmstudio nicht zu verübeln, dass es sich den Namen des Regisseurs David Fincher zunutze machte und «Zodiac» als das neue Werk des Schöpfers von «Seven», «Fight Club» oder «Panic Room» anpries.

Tatsache ist, dass «Zodiac» weder den Horror von «Seven» noch den Thrill von «Panic Room» besitzt. Und dennoch ist es ein durch und durch typischer Film für David Fincher, der es in den letzten 15 Jahren geschafft hat, eine eigenständige, fast obsessive visuelle Haltung auf der Leinwand zu etablieren. Das äusserte sich bereits in seinem Erstling «Alien 3», der ihm 1992 als Dreissigjährigen in Hollywood gleich auf Anhieb sämtliche Türen öffnete. Nach James Camerons Ballervariante einer «Alien»-Fortsetzung, gelang es Fincher mit seinem Film die klaustrophobe Atmosphäre des Originals von Ridley Scott wieder aufzunehmen und gleichzeitig weiter in eine von der Grunge-Generation verstandene Postmoderne zu übersetzen.

Die Welt ist düster in Finchers Filmen, dass liess sich dann auch in seinem grössten Erfolg «Seven» feststellen. Die konturlose Stadt, in der der Serienmörder sein Unwesen