Bill Drummond / Foto: © Tracey Moberly

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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#Interview mit Bill Drummond
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musik
Interview mit Bill Drummond

Bill Drummond gehört zu den legendären Figuren der britischen Musikszene, auch wenn sein Ausstieg weit zurückliegt. Ende der 1980er-Jahre hatte sich der ehemalige Manager der einflussreichen Echo & The Bunnymen die Justified Ancients Of Mu Mu gegründet, um die musikalischen und juristischen Grenzen des noch jungen Hip-Hop-Genres auszuloten. Daraus ging schliesslich das anarchische Dance-Kollektiv The KLF hervor, das mit konzeptuellen Fingerübungen und bombastischen Videos die Absurditäten des Popgeschäfts aufdeckte. Nach der Trennung 1992 zementierte der umtriebige Schotte seinen Ruf als kultureller Sprengmeister mit einem eigens lancierten Preis für den schlechtesten Künstler Grossbritanniens und der öffentlichen Verbrennung von Banknoten im Wert von einer Million Pfund.

2007 machte der 1953 in Südafrika geborene Buchautor, Aktionskünstler und Netz-Provokateur mit der «No Music Day» wieder von sich  reden: Ziel der Aktion war es, für 24 Stunden akustische Freiräume gegen die dröhnende Musik zu schaffen. Nun generiert Drummond unter dem Namen «The 17» Chormusik, die es nur an einem Ort und zu einer bestimmten Zeit geben kann. Zum Credo von «The 17» gehört, dass die mit wildfremden Menschen eingesungenen Improvisationen immer nach einer Abspielsession gelöscht werden müssen. Im Vorfeld seiner Rede und Performance  am Clubfestival und Branchentreff «M4Music» in Zürich sprach TheTitle mit Bill Drummond. Und entlockte ihm lange Antworten, aber nur wenige Gründe für seine skurrilen Taten.