Peter Doig, «Blotter», 1993, Öl auf Leinwand,
National Museums Liverpool,
Walker Art Gallery © The Artist
geprägt wurde - der in den mittleren sechziger Jahren geborenen Generation von Damien Hirst, Gavin Turk, Jake und Dinos Chapman oder Tracey Emin. Nebst deren provokativen Installationen wirkten Doigs auf den ersten Blick so schöne, da und dort sogar mit dem Konzept «Kitsch» flirtenden Arbeiten geradezu harmlos. Er musste indessen nicht ganz ohne Resonanz leben: 1991 erhielt er eine Auszeichnung von der Whitechapel Art Gallery - einer Hochburg neuer britischer Kunst. 1993 folgte ein Preis von der Liverpooler John Moores-Ausstellung für «Blotter». Ein Jahr später wurde er für den Turner-Preis nominiert, den allerdings Antony Gormley gewann. Doig war sich seiner Aussenseiterposition sehr wohl bewusst - er erlaubte sich gar den Scherz, «The Hitch Hiker» und «Milky Way» für die «New Contemporaries»- Ausstellung einzureichen, im gleichen Jahr, wo Damien Hirst sein erstes Arzneikabinett ausstellte - selbstverständlich wurden Doigs Beiträge abgelehnt.
Der Zeitgeist war berauscht von der politischen Wachablösung durch Tony Blair und der parallelen Hochblüte von Musik (Britpop!), Film (Trainspotting!), Literatur (Irvine Welsh! Martin Amis!) und, ja, Fussball. Vor lauter Euphorie hatte niemand richtig Zeit, sich auf Doigs paradoxe, hyperkomplexe Simplizität einzulassen. Niemand jedenfalls, ausser denjenigen Kunstfans, denen die konzeptuellen Feuerwerke und Scherze der trendigen Stars auf die Nerven gingen und die sich nach einer Rückkehr zu einer konventionelleren Art von Malerei sehnten. Doig erfüllte ihnen diesen Wunsch ohne falsche Hemmungen - wenn auch wiederum um mehrere heimtückische Ecken herum. In der Tat regt sich beim Betrachten der durchwegs fesselnden, von Doig