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das kulturelle überformat
Nr. 13 / 4. April 2008
#Peter Doig
  7/11
kunst
Peter Doig

Bei anderen Werken - die mit Wasser überspülte Eisfläche von «Blotter» (1993), das vexierhafte Spiegelbild von «Reflection» (1996) oder gar der filigran ausgefüllte Skihang von «Ski Jacket» (1994) – hat Doig immer neue Lagen von Bildern und oft hauchdünn aufgetragener Farbe übereinander gelegt, so dass der Eindruck einer porösen Durchlässigkeit entsteht, in welcher der Blick des Betrachters unweigerlich versickern muss.

Oder auch das erstaunlich prägnante Einsamkeitsbild «Hitch Hiker», in welchem der Autostöppler nicht gezeigt wird, nur seine temporäre Bleibe, ein roter Sattelschlepper, der - winzig – in einer düsteren Sturmlandschaft seinem Ziel zubraust. Ins gleiche Kapitel gehört Doigs Neigung, gefundene Bilder aller Art in seine Bilder zu integrieren und diese sozusagen als Spiegel seiner eigenen Gedanken in den Raum zu stellen. Freilich entstanden all die genannten Werke erst, als Doig wieder in London war.

1989 überquerte er einmal mehr den Atlantik, um sich am Chelsea College of Art and Design weiterbilden zu lassen und sich endlich vollends auf die Malerei zu konzentrieren. «Zurück aus Kanada», erinnert er sich, «befand ich mich wiederum auf Sujet-Suche. Ich fing an, recht heimelige Sachen zu malen und recht bescheidene Sujets auszuwählen.» Seine Arbeiten passten noch immer nicht in den Zeitgeist, der unterdessen von einer jüngeren Generation von Künstlern


Peter Doig, «Reflection (What Does Your Soul Look Like?)» 1996, Private Collection © Peter Doig, Foto: image courtesy Victoria Miro