Kanada eröffnete ihm eine neue Perspektive für die Betrachtung einer Landschaft. Aus dieser Weitwinkelperspektive sah das zurückgelassene London auf einmal anders aus. «Als ich nach Kanada zurückging», sagt Doig heute, «war ich auf der Suche nach neuen Sujets. Natürlich sah ich das damals nicht so. Ich wollte bloss malen. Aber was ich da malte, waren Gemälde über meine Erinnerungen von London. Ich konnte London einfach nicht aus meinem Kopf bringen.»
Peter Doig, «Concrete Cabin» 1991/2, © The Artist. Courtesy of Victoria Miro Gallery, London
Diese erzählerische Distanznahme, dieses «Um-die-Ecken-Schauen», prägt Doigs Arbeiten seither. Das beginnt schon mit der Vielzahl von Techniken, die er zur Anwendung bringt. So setzt er sich für seine Betrachtungen eines Le Corbusier-Gebäudes im französischen Briey-en-Forêt, (es war vom Verfall bedroht und wurde von Freiwilligen, darunter Doig, renoviert) mitten in den Wald. Der so gewonnene Blick wird natürlich ganz konkret von Stämmen und Ästen gebrochen, aber auch von kuriosen Farbwolken, die den Lichteinfall in den Wald quasi greifbar machen.