York als neues Utopia auferstehen sollte, scheiterte an der Aktualität des 11. Septembers. Vielleicht wird er irgendwann wieder daran arbeiten. Bis dahin will er nur noch persönliche Filme drehen. «Youth Without Youth» (siehe Filmbesprechung) ist der erste. Zurzeit arbeitet er in Argentinien an «Tetro», einer Geschichte über eine italienische Immigrantenfamilie mit Javier Bardem und Vincent Gallo.
Dass er sich diese Träume erfüllen kann, liegt in seinem Erfolg als Produzent, Verleger, Weinbauer und Besitzer von Ferienresorts in Belize. American Zoetrope produziert heute zahlreiche Filme, unter anderen natürlich auch jene seiner Kinder Sofia («Lost In Translation») und Roman («CQ»), denen er beiden übrigens auch mit «RC» (Syrah) und «Sofia» (Champagner) Weine gewidmet hat. Zoetrope geht aber weit über eine herkömmliche Produktionsfirma hinaus. So nutzte er als einer der ersten die Vorteile des Internets: «The Virtual Studio» ist ein Ort, an dem sich Talente in einem virtuellen Raum treffen und sich austauschen. Damit gelingt es Coppola, den Nachwuchs zu observieren, stellt ihnen aber gleichzeitig kostenlos einen Raum zur Verfügung, in dem ihre Arbeiten, Ideen und Vorschläge von Profis bewertet werden. Eine der stark geförderten Bereiche ist das Schreiben. Seien es Drehbücher, Lyrik oder Prosa. Dieser Schwerpunkt führte 1997 zur Gründung von «Zoetrope: All Story», einer vierteljährlichen Literaturzeitschrift, in der zunächst einfach die besten Beiträge junger Talente veröffentlicht wurden. Heute ist «All Story» mehr als das: für jede Ausgabe wird ein bekannter Künstler herbeigezogen, der das Heft visuell gestalten kann. Leute wie Tom Waits, David Byrne, Wim Wenders, Kiki Smith oder Tim Roth sorgten bereits für ein auffälliges Design.