ersten beiden noch ziemlich psychedelischen Alben beim Plattenlabel Straight erschienen, das von Frank Zappa geführt wurde. Zu ihrem gewaltigen, noch lauteren Rocksound kamen sie erst, als sie nach Detroit übersiedelten und auf den Geschmack der hochoktanigen Lokalbands MC5 und The Stooges kamen.
Ohne Zweifel bei Zappa (und Jim Morrison) abgeschaut hatte Furnier/Cooper die Idee, sich gezielt in Bürgerschreckpose zu werfen, um damit den direkten Weg ins Herz rebellierender Teenager zu finden. Guillotinen, Schlangen, tote Babies, Männer-Make-Up und viel Blut zierten von nun an seine Bühne, dazu wühlten Coopers Lyrics mit subversivem Gusto tief in den Schubladen der «Geschmacklosigkeit». Cooper zeigte, dass die Trash-Ästhetik, von der Comics, «Schundliteratur» und Horror-Movies seit Dekaden gezehrt hatten, sachdienlich auf die Rockbühne übersetzt werden konnte. Es war kein Zufall, dass dieser Einfall nicht aus Grossbritannien gekommen war. Die britische Rockszene war stark von Kunststudenten und politisch motiverten Folkies mitgeprägt worden und gab sich selten mit Musik zufrieden, die über die pure Unterhaltung hinaus nicht noch andere Impulse vermittelte. Selbst wenn ein Pete Townshend Spektakel auf die Bühne bringen wollte, wurde daraus eine «Rockoper» mit sozialer Message. Amerikanische Teenager zelebrierten die Trash-Kultur ihres Landes in ganz anderem Masse als es die britischen Artgenossen taten – und sie konnten dies tun, ohne sich hinter einer Mauer von Ironie verstecken zu müssen.