bizarren Kombinationen. So trug Kiss-Gitarrist Paul Stanley Sweatshirts mit zerschlissenen Kragen ganz im Stil von Jennifer Beals in «Flashdance» – im gleichen Streifen hatte sich Quiet Riot-Bassist Rudy Sarzo die Idee mit den Legwarmers geholt.
Die Musik- und Filmbusiness-Metropole Los Angeles war das Zentrum des neuen, kommerziellen Metal. Mötley Crüe spielten dabei die orgiastischen, cartoonhaften Leithammel. Für ihre «Shout at the Devil»-Tournee liess die Kombo eigens für Groupies zweierlei Backstage-Pässe anfertigen. Girls, welche in der Hoffnung, sich auf diese Weise leichter Zugang zu den Stars sichern zu können, Mitgliedern der Road-Crew bereits einen Blowjob verpasst hatten, bekamen einen Pass mit der Aufschrift «PSP» («Pre-Show Pussy») in die Hand gedrückt – es war das Zeichen für die Band, sie gerade eben zu meiden. Pech mit den neuen Gepflogenheiten hatte dagegen die englische Band Sweet, die sogar zu den Pionieren popigen Metals gehört hatte. Im Glauben, so etwas gehöre zu einer rechten, modernen Show, liess sie bei einem Auftritt in LA Pornos über die Bühne flimmern – unglücklicherweise bestand das Publikum aber weitgehend aus Teenage-Girls und ihren Müttern.
Heavy Metal und die notorische Humorlosigkeit
Musiker, die ihre Sache zu ernst nehmen, fehlt es gewöhnlich an Sinn für Humor. Das traf für die kokaingetriebene Heavy Metal-Szene ganz besonders zu. Entsprechend mies kam der Film «This Is Spinal Tap» an, der 1984 ins Kino kam und unterdessen unbestritten als lustigster weil akkuratester Musikfilm