Die Punks spielten zwar auch lauten, muskulösen Rock. Aber mit der oft recht popigen Einfachheit ihrer Zweiminutensongs rebellierten sie nicht nur gegen den theatralischen Bombast der Stadion- Rockbands, sondern auch gegen den Macho-Pomp von Metal. Natürlich waren sich Punks und Metal-Fans spinnefeind. Allerdings gab es Ausnahmen. Das Londoner Metal-Trio Motörhead zum Beispiel galt unter Punks von Anfang an als akzeptabel, weil seine Songs erstens doppelt so schnell und zweitens doppelt so simpel waren wie die der stildefinierenden Metal-Bands. «Wenn Motörhead in Ihre Nachbarschaft zieht, wird ihr Rasen sterben!» versprach die erste Pressemitteilung.
In der Tat rückten diverse Punk-Bands bald in die Nähe von Metal. Generation X-Sänger Billy Idol gelang es schliesslich sogar, sich zum archetypischen Pop-Metall-Sex-Gott hochzustilisieren. Er war dabei einer der ersten, die von der Wirkung des 1981 gestarteten Musik-TV-Kanals MTV profitieren konnte. Durch MTV wurde die visuelle Präsentation einer Band noch viel wichtiger. Es reichte nicht mehr, im Fotostudio eine schöne Szene einzurichten. Es musste sich etwas bewegen, es musste blitzen und donnern. Und in dieser Beziehung hatte die Metal-Szene (mit Queen am einen Ende des Spektrums, den Plasmatics mit der pneumatischen Wendy O. Williams am anderen) einen gewaltigen Vorsprung. Auf ihren Bühnen hatte es ja seit Jahren schon geblitzt und gedonnert. Viele Metal-Bands hatten sich ihr Image seit jeher bei Science Fiction-, Western- und Horrorfilmen ausgeliehen – solche Querverbindungen kamen im Video erst recht zur Geltung. Das führte mitunter zu