Bad Seeds sich absondert, um gemeinsam sein eigenes Ding zu drehen und danach einer wie Mick Harvey einfach wieder dazu stösst?
Ja, das ist es. Aber das war auch eine der hauptsächlichen Motivationen hinter Grinderman: die Dinge ein bisschen aufzumischen. Es ging nicht darum, jemanden auszugrenzen, aber es war ein wunderbares Gegengift für Selbstgefälligkeit. Dies ist unser vierzehntes Bad Seeds-Album. Es gibt uns jetzt seit zwanzig bis dreissig Jahren, und es ist sowieso schon ein Wunder, dass die Band nicht Jahr für Jahr denselben Scheiss rausbringt. Wenn man so darüber nachdenkt, ist das schon aussergewöhnlich. Teilweise liegt das wohl daran, dass die Bad Seeds immer musikalische Umstürze durchmachen mussten, wo alle sich mit einer bestimmten Erwartung zusammenfinden und wir dann trotzdem etwas vollkommen anderes hervorbringen. Zum Beispiel als wir so etwas wie die «Murder Ballads» machten und dann als nächstes «The Boatman’s Call», wo ich einfach forderte, dass ich auf meiner Platte keine Gitarre hören will. Und dann stehen gewisse Leute aus der Band da und fragen sich, was zum Teufel sie da überhaupt tun. So kommt etwas Neues zustande.
Das sind aber alles Aufgaben, die Sie den anderen gestellt haben.
Ja. Und Grinderman ist etwas Ähnliches. Das hat einen wunderbaren Effekt auf die Bad Seeds ausgeübt. Wir hätten ganz leicht noch eine Ausgabe des «Abattoir Blues» machen können, und das wäre wunderbar angekommen. Alle mochten das, und wir hätten ganz einfach noch so eine breite, durchschlagende Platte