Foto: © Jan Windszus

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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Get Well Soon
  3/7
musik
Get Well Soon

natürliche Klang viel wichtiger als dass meine Musik auf einem hohen technischen Niveau passiert.

Zu diesem Ansatz passt auch Ihre Coverversion von Underworlds «Born Slippy». Sie haben diese Rave-Hymne sozusagen von der Tanzfläche genommen und ihr ein bisschen Balkan-Kolorit gegeben.

Wenn ich schon eine Coverversion mache, dann muss sie auch grundverschieden sein. Für mich war «Born Slippy immer ein sehr melancholisches und düsteres Stück, das einen nihilistischen, sinnentleerten No-Future-Charakter hatte. Und der Gesang von Underworld ist ja auch sehr psychotisch und manisch. Diesen Aspekt, den der Song bei mir ausgelöst hat, habe ich versucht, auf eine andere Art auszuarbeiten.

So haben Sie einen Kontrast in «Born Slippy» ausgeleuchtet. Wie wichtig sind Kontraste bei ihren eigenen Stücken?

Es gehört zum Konzept von Get Well Soon, Dinge zu collagieren und zu kontrastieren und Verbindungen und Brücken zu suchen, die nicht so offensichtlich sind. Und die Kontraste liegen auch darin, dass das melancholische Musik ist, die aber positiv sein soll. Der Bandname Get Well Soon sagt es schon: die Musik soll Hoffnung geben und Besserung versprechen. Das ist auf jeden Fall die Geste, die die Songs haben sollen – ein bisschen wie die Konzerte von Arcade Fire. Die haben extrem düstere, apokalyptische Texte, tragen diese aber mit Euphorie und Esprit vor. Das ist eine paradoxe Verbindung, aber eine, die doch irgendwie Sinn macht.