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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Die Alben
  3/4
dossier: Krautrock
Die Alben

Embryo: «Father Son And Holy Ghost» (1972, United Artists)
Das Münchner Kollektiv von Jazz-Keyboarder Christian Burchard gehörte zu den ersten Bands, die Einflüsse aus Afrika und dem Nahen Osten nicht nur als Farbtupfer nutzten, sondern deren Rhythmen und Melodik in langen, meist instrumentalen Groove-Improvisationen erkundete.


Faust: «Faust» (1971, Polydor)

Ein schockierendes Album – eine Melange von Bruchstücken und klanglichen Fundgegenständen, die zu gleichen Teilen noch heute mächtig verunsichert, amüsiert, charmiert und inspiriert. Es ist der Einfluss von Frank Zappas früher Cut-Up-Technik zu spüren, nur wirkt das hier gleichzeitig viel komplexer und viel urtümlicher als bei den Mothers of Invention.


Guru Guru: «Känguru» (1972, Brain)

Das Trio um Perkussionist und «Stimme» Mani Neumeier gefiel mit einem dadaistisch angehauchten Rock, der zwischen Blues und psychedelischen Improvisationsergüssen pendelte.



Krokodil: «An Invisible World Revealed» (1972, Liberty)
Auf ihrem dritten Album gönnte sich die Zürcher Blues-Rock-Kombo progressive und psychedelische Anflüge und leistete sich sogar einen Sitar-Part.




Neu!: «Neu» (1972, Brain)
Michael Rother, Klaus Dinger und Produzent Conny Plank trieben die gnadenlose Motorik Can’scher Prägung ins Extrem und lockerten sie mit repetitiven Gitarrenmotiven und allerhand verfremdeten Geräuschen auf. Anderswo bilden Geräusche und der Hall von Gongs den Grundstein von ganzen Stücken. Wahrscheinlich der erste Einsatz eines Presslufthammers in der Musik.