Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Die Alben
  2/4
dossier: Krautrock
Die Alben

Brainticket: «Cottonwoodhill» (1972, Bellaphon)
Schamanenmusik erster Güte von einer Band, die aus Schweizern, Deutschen und Italiern bestand. Das Glanzlicht ist das zwanzigminütige «Brainticket». Getrieben von furioser Perkussion, Orgel, Querflöte und natürlich infernalischem Bass – dann plötzlich sanfte Vibraphoneinladungen, wüstes Feedback und hypnotischer Sprechgesang...


Bröselmaschine: «Bröselmaschine» (1971, Pilz)
Krautrock hatte auch eine folkige Seite. Bröselmaschine kamen aus Duisburg, nahmen sich englische Folkrockbands zum Vorbild und machten daraus Krautfolk.



Can: «Tago Mago» (1971, United Artists)
Auf dem zweiten Album mit dem eigentümlich abgehobenen Sänger Damo Suzuki entdecken Can die Kombination von teuflisch präzisen, jazzig versetzten Meccano-Beats und ritualhaft ausgesponnener Repetitivität. Zwischen den Grooves kommt auch Gitarrist Michael Karoli mächtig ins Swingen.


Can: «Ege Bamyasi» (1972, United Artists)
Da und dort kommt immer noch die voodoohafte Intensität von «Tago Mago» auf, dazwischen aber kredenzen Can nun auch fein gesponnene, subtile Lieder mit konventionelleren Strukturen, die nichtsdestotrotz eine eigentümliche Magie ausstrahlen. «One More Night» kommt mit einem Rhythmus daher, wie ihn später Sly & Robbie im Reggae kredenzten.


Cluster: «Cluster 2» (1972, Brain)

Das Experimentalduo Hans-Joachim Roedelius / Dieter Moebius fasste sich hier kürzer als zuvor, experimentiert aber weiterhin mit der Kombination Elektronik / Gitarre, «Drone» und Repetition.