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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Die Alben
  4/4
dossier: Krautrock
Die Alben

Popol Vuh: «Affenstunde» (1970, Liberty)
Vogelgezwitscher, abstrakte elektronische Klänge sowie intensive Perkussionsstürme markieren den Start von Florian Frickes Experimenten in Sachen meditativer Moog-Musik. Zur Besetzung gehören noch Perkussionist Holger Trülzsch sowie der Synthesizer-Abmischer Frank Fiedler.


Tangerine Dream: «Alpha Centauri» (1971, Ohr)

Ein Album, das damals jeder hatte. Die dramatische «Bildhaftigkeit» der Klänge machte diese Synthi-Experimente auch für solche Ohren geniessbar, die mit den Abstraktionen von Cluster oder Neu! Mühe hatten.


Thirsty Moon: «Thirsty Moon» (1972, Brain)
Sieben Musiker schaffen einen jazzigen Prog.-Rock mit psychedelischen Anwandlungen und viel E-Piano, der nicht zuletzt dank dynamischer Perkussion nie bombastisch oder undynamisch wirkt.


Witthüser und Westrupp: «Trips und Träume» (1971, Ohr)
W und W waren Hippies der knorrigsten Sorte, dazu Multiinstrumentalisten mit einem Ohr für süffige Liedchen. «Trips und Träume» war ihr schönster Moment, eine Art Big-Band-Folk, der einen friedlichen Humor ausstrahlt, welcher sogar die hippiehaften Texte charmant erscheinen lässt.


Xhol Caravan: «Electrip» (1969, Hansa)

Die Xhols waren einer Soul-Band entwachsen und konnten mächtig swingen. Die jazzigen Grooves dieser frühen Kraut-LP stehen auf der Kippe zwischen dem konventionellen alten Pop/Rock/Soul-Sound und der kommenden Trippigkeit von Krautrock und klingen wie nichts sonst.



Zusammenstellung: Hanspeter Künzler