Krautrock-Hommage daherkommt. «Wenn man sich Cluster, Harmonia oder Can anhört, dann spürt man die Verbundenheit dieser Musiker zu ihrem sozialen und politischen Umfeld», begeisterte sich Sänger Bobby Gillespie unlängst im Gespräch. «Und die daraus resultierende Lust, mit neuen Wohnarten und Ausdrucksformen zu experimentieren. Im Vergleich klingen heutige Bands eigenbrötlerisch und von ihrer Umwelt abgeschottet.»

Die allgemeine Begeisterung für Krautrock unter Musikern hat mittlerweile eine dreissigjährige Geschichte. Nach der Auflösung  seiner Sex Pistols gründete John Lydon (früher Johnny Rotten) mit Public Image Ltd. so etwas wie eine eigene Krautrock-Band, aber zu der erhofften Zusammenarbeit mit seinen Helden Can (eine Zeit lang sah es sogar so aus, als werde  er bei den Kölnern einsteigen) sollte es nie kommen. Dafür spielte der PiL-Bassist Jah Wobble unzählige Platten mit Holger Czukay und Jaki Liebezeit ein und zementierte so einen Brückenschlag zwischen Krautrock und Postpunk.

Bereits Ende der siebziger Jahre galt Conny Planks Studio als erste Adresse für die neue Rock-Avantgarde, und so fanden sich angehende Synthetiker wie Ultravox und die damals noch unbekannten Eurythmics dort ein. «Ohne Conny Plank oder Holger Czukay hätte ich nie den Mut gefasst, die Dinge selber in die Hand zu nehmen und Produzent zu werden», erinnerte sich Dave Stewart 1999 an die Aufnahmen zum Debütalbum «In The Garden» zurück. An den Sessions beteiligt waren übrigens auch Robert Görl von der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft (DAF) und Markus Stockhausen (Sohn des Komponisten Karlheinz Stockhausen), beides wiederkehrende Gäste bei Conny Plank.

Für Möchtegern-Avantgardisten schickt es sich schon lange die Namen Conny Plank, Can und Kraftwerk in Gespräche einfliessen zu lassen. Erst in den letzten zehn Jahren sind auch Tangerine Dream in diesen Pantheon aufgenommen worden, obwohl sie – mehr noch als Kraftwerk – die Initialzündung für die ganze