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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Auswirkungen
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dossier: Krautrock
Auswirkungen

elektronische Dance-Musik gaben. Ohne ihre Sequencer- Experimente wäre Giorgio Moroder wohl nie auf die Idee gekommen, 1977 das stilbildende «I Feel Love» für Donna Summer zu produzieren. So weit waren die Berliner ihrer Zeit voraus, dass Klaus Schulze schelmisch selbstbewusst behaupten konnte, erst mit der Techno-Welle habe er «wieder spannende Musik zu hören gekriegt, die für einmal nicht von Tangerine Dream oder mir stammte.»

Vielleicht wäre der Krautrock noch einflussreicher gewesen, als er das heute ist, wenn seine Exponenten marktgerichteter agiert hätten. Laut Gerhard Augustin, dem langjährigen Manager von Amon Düül II klagten die meisten Bands über die angebliche Unfähigkeit der Plattenfirmen, ihre Musik an den Mann zu bringen – und waren doch nicht bereit, die nötigen Kompromisse einzugehen, um die eigenen Verkäufe anzukurbeln. Wer weiss, was passiert wäre, wenn der Krautrock mehr Geschäftssinn gehabt hätte. Möglicherweise wäre die Szene schnell in den Kommerz abgeglitten. Und dann auf Nimmerwiedersehen in einer unrühmlichen Versenkung verschwunden.




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