The Stooges / © Virgin Music

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das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#Punk
  8/11
musik
Punk

Konfrontation ist im Allgemeinen nicht der schnellste Weg zum Erfolg in den USA. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Jugend- und Fashion- Bewegungen in den USA und Grossbritannien war in den Sixties der, dass Fans einer Massenbewegung angehören und sich darin als Individuen quasi auflösen wollten. In England hingegen bestand die grosse Kunst darin, einer Bewegung anzugehören und trotzdem als Individuum aufzufallen. Einer wie Iggy hatte es schwer in Amerika – zumal die Stooges’sche Show dermassen ans Lebendige ging, dass sie nicht einfach als Hollywood-Horror-Show à la Alice Cooper genossen werden konnte. The Stooges verkauften weder von ihren ersten beiden Alben – beides in Stein gehauene Punk-Klassiker, erschienen 1969 und 1970 – noch gar von «Raw Power» (erschienen drei Jahre später nach einem temporären Split) nennenswerte Quantitäten.

Bezeichnenderweise war es denn der Engländer David Bowie, der in ihnen das Potential witterte und die Band zuerst für die Aufnahmen von «Raw Power» nach London holte. Bowie hielt Iggy auch dann noch die Stange, als die Band sich getrennt hatte und ihr Sänger im Heroin unterzugehen drohte. Um ihn nach dem Entzug wieder zur Musik zurück zu bringen liess Bowie Pop auf seinem bahnbrechenden Album «Low» auftreten, ehe er seine ersten beiden Soloalben «The Idiot» (erschienen im März 1977) und «Lust For Life» (erschienen schon sechs Monate später) produzierte. Iggy’s Darbietung von «The Passenger» bei einem Auftritt in Manchester und eingefangen von Tony Wilsons Kameras (Wilson war ein lokaler TV-Moderator, den ein Auftritt der Sex Pistols in einen