auf Gegenliebe? «Bei den Musikern immer, bei den Managements aber manchmal nicht. Das damalige Büro von Iggy Pop fand es nicht Karriere fördernd, wenn er den Song des Bären aus dem Dschungelbuch gesungen hätte. Dafür hat er später für mich aus den Texten von Edgar Allan Poe gelesen.»
Zwischenzeitlich: Literatur
Willner hat sich im Laufe der Jahrzehnte vielen spannenden thematischen Projekten und Komponisten gewidmet: die Jazzer Thelonious Monk und Charles Mingus, Leonard Cohen, Kurt Weill gleich zwei Mal, Nino Rota und die Walt Disney-Melodien.
Anfangs der neunziger Jahre war dann vorläufig Schluss mit diesen Tribut-CDs, denn: Willners steile Vorlagen wurden kopiert und verwässert. Jeder erhielt sein eigenes Tribut-Album, und manche Künstler pendelten im gleichen Jahr von einem zum nächsten: Elvis Costello zum Beispiel sang 1994 auf dem Tribute für George Gershwin, für den R&B-Sänger Arthur Alexander, für Van Morrison und für Kurt Weill. Willner bemerkte, dass aus seiner Idee ein Industriezweig geworden war. «Ich wollte ein Tribut an Edith Piaf organisieren, aber da ist mir jemand zuvor gekommen – es war im übrigen ein schlechtes Album. Da hab ich gemerkt, dass alle inzwischen Tributes machen und habe beschlossen, mal zwischenzeitlich etwas anderes zu tun». Willner verlegte sich darauf, die Autoren der Beat Generation neu aufzulegen, oder etwa wie bei William S. Burroughs oder Allen Ginsberg, ihre Texte in ein musikalisches Umfeld zu stellen: «Die Kombination von Musik und