Man behauptet, Sie hätten mit «These Foolish Things» 1973 das Coverversionen-Album erfunden...
Ich würde eher sagen, dass ich es wieder etabliert habe. Vergessen Sie nicht, dass Frank Sinatra und Bing Crosby lange vor mir ganze Alben mit fremden Songs gefüllt haben, weil sie selber keine Songwriter waren. Das war ja die Norm, bevor Dylan und die Beatles das ganze Musikgeschäft umkrempelten, indem sie eigene Songs schrieben und auch noch selbst interpretierten. Die meisten Leute wissen gar nicht, dass die Personalunion von Künstler und Songwriter ein Phänomen der letzten vier Jahrzehnte ist.
Glauben Sie, dass die alte Arbeitstrennung wieder zur Norm werden könnte?
Bei den Casting-Shows ist das ja schon der Fall. Und beim Hip-Hop herrschen ähnliche Verhältnisse. Dort sind Produzententeams für die Beats und Arrangements zuständig, die Rapper geben ihren Senf oft zu guter Letzt dazu. Heute stehen die Künstler eh unter massivem Druck, sich der globalen Öffentlichkeit zu zeigen, weil die Welt in den letzten Jahrzehnten geschrumpft ist und man heute schnell überall hinkommt. Vor lauter Jetsetten findet man aber kaum noch Zeit, sich hinzusetzen und neue Songs zu erarbeiten.
Andererseits gibt es schon so viele tolle Songs, da fragt man sich, ob es überhaupt noch neue braucht.
So denke ich manchmal auch. In den grossen klassischen Konzertsälen werden ja auch vor allem