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das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#Interview Ralf Plaschke
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dossier: Blog
Interview Ralf Plaschke

Wie geht man als Profi,  der solche Sachen zur Verfügung stellt, mit diesen beiden Polen um?

Ich war gerade auf einer Web-Konferenz in Paris. Und da ging es genau um diese Pole zwischen aktiven und passiven Usern. Wie man etwa Leute belohnen kann, die wertigen Content herstellen. Das hat jetzt nichts mit Qualität zu tun, das kann ja auch ein albernes, aber oft genutztes Scherzvideo auf «Youtube» sein, das millionenfach angeklickt wird. Ich habe gerade gelesen, dass «Youtube» nun beginnt, von Usern generierter Content an den Werbeeinnahmen zu beteiligen, die um das entsprechende Video herum entstehen. Das ist natürlich ein ganz entscheidendes Ding: die Leute, die attraktive Inhalte online stellen, werden motiviert auf einer bestimmmten Seite zu bleiben und nicht den Spass daran zu verlieren.

Es gibt, seit es Computer gibt, immer diese Wellen von digitalem Idealismus. Der dann allerdings immer schnell zwischen Weltrevolution und Milliardenbusiness versandet. Unterscheidet sich die virtuelle Welt von der realen?

(grinst) Es ist schon so, dass sich das, was man aus anderen Medienwelten, Konsumwelten, Nutzungswelten kennt, auch im Netz abbildet. Also um beim oben erwähnten «MySpace»-Mädel zu bleiben: «Sex sells» funktioniert nach wie vor bei