Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#The Oil Crash – Interview mit Basil Gelpke
  5/6
film
The Oil Crash – Interview mit Basil Gelpke

Man stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, wie würde die Situation in den USA heute aussehen, wäre denn Al Gore Präsident geworden.

Klar stellt sich diese Frage. Aber weil ich in den USA nicht wählen darf, bin ich immer etwas vorsichtig, die Situation dort zu kommentieren...

Um es diplomatisch zu sagen: er wäre sicherlich nicht die schlechtere Variante gewesen.


(lächelt) Diplomatisch könnte man sagen: die jetzige Administration in Washington hat bis jetzt eher unglücklich agiert.

Was tun Sie denn persönlich in Ihrem Alltag, um den Energieverbrauch zu drosseln? Ich nehme an, Sie haben keinen «Hummer» in der Garage.


Nein, das habe ich nicht. Aber ich gebe zu, ich fahre ganz gerne mit dem Auto. Ich bin also kein klassischer Grüner. Aber ich habe mein Haus isolieren lassen und mir eine neue Heizung gekauft. Das kostet alles Geld, das man zuerst haben muss. Und aus beruflichen Gründen fliege ich relativ häufig – dies immer mit einem etwas schlechten Gewissen. Natürlich kann jeder einzelne mit seinem Lebensstil zur Verminderung beitragen, aber letztlich ist es ein globales Problem. Letzten November war ich in China und dort haben 300 Millionen Menschen einen Führerschein, aber noch kein Auto. Das sind dann Grössenordnungen, die man verdauen muss. Da sind Veränderungen in der Schweiz zwar löblich und können vielleicht auch Vorbildfunktion sein, aber letztlich sind es Luxusdiskussionen, die wir da führen. Kürzlich stand ich nachts auf einem Hügel in Indonesien und sehe sechs grosse Feuer, mit denen man den Regenwald wegbrennt. Da erkennt man auf erschreckende Weise, wie fundamental das Problem ist. Es gibt