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das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#The Oil Crash – Interview mit Basil Gelpke
  4/6
film
The Oil Crash – Interview mit Basil Gelpke

Aber gerade vom Erfolg von Davis Guggenheims «An Inconvenient Truth», der ja auch mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, kann wiederum «The Oil Crash» profitieren.

Absolut.

Der Film zeigt wenig Zuversicht, dass in naher Zukunft ein Politiker auf der Bühne erscheinen könnte, der die Menschen über das drohende Unheil aufklärt. Es wird gar erwähnt, dass im alten Griechenland Überbringer von schlechten Nachrichten umgebracht wurden.


Der Mensch funktioniert über das Portemonnaie. Ich denke, Änderungen werden über eine veränderte Preispolitik geschehen. Mittelfristig werden wir wesentlich mehr für Energie zu zahlen haben. Und daraus ergibt sich dann der Anreiz, effizienter damit umzugehen.

Für Sie ist es also eher unwahrscheinlich, dass da plötzlich eine Persönlichkeit an die Öffentlichkeit tritt, die die Menschen ideologisch umdenken lassen könnte. Ich denke da gerade an die USA, die ja der mit Abstand grösste Erdölverbraucher sind.


Die USA waren schon immer imstande für Überraschungen zu sorgen. Es könnte durchaus sein, dass ein politischer und kultureller Wandel stattfindet – das ist eine Möglichkeit, die man nicht ausschliessen kann. Aber gerade in den USA ist die Verfügbarkeit von billiger Energie derart selbstverständlich und der Alltag energie-intensiv, dass es für eine Änderung der Haltung doch eine gewisse Zeit brauchen wird. Es wird also auch da über eine veränderte Preispolitik geschehen müssen. Der letzte Benzinpreisanstieg in den USA hat gezeigt, dass damit bereits eine Abkehr von grossen Autos und ein Erfolg der hybriden Modelle verbunden sind.