Sicher sind das Ablenkungen. Aber ich habe viel Musik gemacht in meinem Leben. Es gab Wochen, in denen es 150 Stunden waren. Damals habe ich pausenlos gearbeitet. Jetzt will ich ein interessantes Leben haben. Musik ist ein Teil davon, aber auch die Benefizorganisationen, für die ich mich einsetze, und die Technologie. Gerade sind wir dabei, eine neue visuelle Sprache zu entwickeln. Das Projekt heisst gabble.com*. Mein Vater ist 97 Jahre alt, mein Sohn 19 Monate. Ich möchte nun so viel von meinem Vater virtuell festhalten, wie es irgendwie geht, damit mein Sohn einen Eindruck bekommt, wer sein Grossvater gewesen ist. Unser Tool soll helfen, Erinnerungen zu organisieren. Worte in Bilder zu verwandeln, das ist für mich nicht weniger kreativ als einen Song zu schreiben. Oder we7.com*: ich habe Zeit und Geld darin investiert, weil ich an dieses Projekt glaube. Die Webseite steht in direkter Konkurrenz mit Spotify, aber die Künstler bekommen bei uns pro Stream 100 bis 300 so viel Geld wie bei Spotify. Ich bin eine Spielernatur. Manchmal macht es Spass, etwas zu riskieren.
Sie scheinen ein höchst ambivalentes Verhältnis zum Internet zu haben. In einem Interview mit der englischen Zeitung The Guardian haben Sie einmal gesagt, das Internet mit seiner Download- und
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* Hinweis am Schluss dieses Interviews