war damals ein smart ass, ein Wichtigtuer, der zu allem und jeden eine pointierte Meinung hatte. Das spielte alles zusammen und ergab dieses kulturelle Phänomen. Und heute ist alles vorbei, als wäre es nie geschehen.
Auf ihrem Album präsentieren Sie eindrucksvolle Texte über das Leben. Einsichten, die geprägt sind von der Tatsache, dass man Ihnen nicht mehr alles vormachen kann. Werden Sie im Alter nicht nur abgeklärter, sondern auch zynischer?
(denkt nach) Nein, das glaube ich nicht. Vielleicht werde ich direkter. Ich ging ja in letzter Zeit zum ersten Mal zum Psychotherapeuten. Dummerweise habe ich dem gesagt, ich hätte mit neun Jahren zum ersten Mal masturbiert. Da hat er dann alles auf diese Tatsache zurückgeführt. Er redete davon während dreier Sitzungen. Er war völlig besessen davon. Am Ende hatte er mich fast davon überzeugt, dass meine Probleme darin begründet sind. Bevor ich aber endgültig kapitulierte, machte ich unter meinen männlichen Freunden eine Umfrage: «Hey Jungs, wer von euch hat mit neun schon masturbiert?» Da gingen alle Hände hoch. Sie können sich vorstellen, wie genüsslich ich dies dem Arzt unter die Nase gerieben habe. Das war dann auch meine letzte Sitzung (lacht).